Montag, 23. März 2015

Rezi "Eine Frage des Verlangens" Sylvia Day

Titel: Eine Frage des Verlangens (Georgian Series #1)
Autor: Sylvia Day
ISBN: 978-3-8371-2565-8
Preis: 14,99 €
Genre: Erotik, hist. Liebesroman
Format: MP3 CDs
Laufzeit
: 10:24h
Erscheinungsdatum: 12. Mai 2014
Reihe: 1/4

4,4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Lady Elizabeth Hawthorne und Marcus Ashford verbindet eine leidenschaftliche, aber leidvolle Vergangenheit. Sie waren verlobt, bis Elizabeth Marcus der Untreue verdächtigte und ihn verließ. Als sie sich nach Jahren wieder begegnen, ist die Spannung zwischen ihnen sofort wieder da. Nach längerem Zögern beginnt Elizabeth eine Affäre mit Marcus. Und diese wird so viel heißer, als sie es sich je hat vorstellen können ...
(c)RandomHouseAudio

*Wie kam das Buch zu mir*
Das Hörbuch wurde mir von RandomHouseAudio zur Verfügung gestellt.

*Aufmachung/Qualität*
Das Hörbuch gesteht aus zwei MP3 Cds, die in einer stabilen Papphülle untergebracht sind. Ich bevorzuge diese Papphüllen deutlich vor den sperrigen Plastikhüllen anderer Hörbücher. Ich finde die Aufmachung sehr gelungen.
Leider spielten die Cds nicht in allen meinen MP3-fähigen Geräte ab. Mein alter portable MP3 Player konnte die CDs gar nicht einlesen, mein Laptop brauchte eine Weile ehe er alle Daten gelesen hatte. Im Autoradio ging es ohne Probleme.

*Meinung:*Ich bin ja ein großer Fan der Crossfire Reihe der Autorin und habe auch schon einige andere Bücher von ihr gelesen. Unter anderem auch bereits zwei Bücher dieses Genres - "Geliebter Fremder" und "Sieben Jahre Sehnsucht". Daher wusste ich was mich ungefähr erwartet. Für die Leser, die noch nichts von der Autorin gelesen haben, möchte ich gleich im Voraus sagen, dass die Bücher alle sehr erotiklastig sind. Reine Fans des klassischen historischen Liebesromans werden sich eher nicht mit den historischen Büchern von Sylvia Day anfreunden können. Sie sind eher erotische Romane im historischen Setting. Bei ihren anderen historischen Romanen habe ich immer bemängelt, dass sie wenig recherchiert wirkten und eine erotische Szene an die andere gereiht wurde, ohne sich an die damaligen Gegebenheiten und Benimmregeln zu halten. Dies empfand ich bei "Eine Frage des Verlangens" nicht so. Hier hatte ich wirklich das Gefühl, dass sich alles in der Regency-Zeit abspielt.

Inhaltlich geht es um die junge Witwe, Elizabeth. Vor Jahren wollte sie Marcus heiraten, aber er hat sie emotional schwer verletzt und sie ist dann mit einem anderen Mann durchgebrannt. Nun wo sie erneut frei ist, tritt Marcus wieder an sie heran. Er fühlte sich damals ungerecht behandelt von ihr und möchte nun erst einmal sein unbändiges Verlangen nach ihr stillen. Dabei wirkt er lange Zeit ziemlich rücksichtslos. Nach und nach erkennt er, dass es nicht einfach damit getan ist, sich mal richtig bei ihr auszutoben und seine Rachegelüste zu befriedigen. Er möchte mehr. Elizabeth lässt sich ziemlich schnell von ihm überrumpeln. Ein besonders starker Charakter war sie nun wirklich nicht, aber sie war mir nicht unsympathisch - sie passte vom Verhalten für mich in die Zeit. Spannung kam in die Story, weil Marcus für die selbe Geheimorganisation arbeitet wie Elizabeths ermordeter Mann. Beide wollen herausfinden wer ihn ermordet hat.Außerdem wird Elizabeth bedroht, weil sie das geheime Tagebuch ihres Mannes besitzt, an das der Mörder unbedingt herankommen will. Ein weiterer Strang, der nach und nach auch mit dem ersten verschmilzt, ist das Mysterium um Marcus' Erzfeind St. John. Sowohl Elizabeth als auch Marcus werden es mit ihm zu tun bekommen. Diese Spannungshandlung war deutlich besser als in den anderen historischen Romanen der Autorin und hat mich wirklich gefesselt. Ich habe lange mitgeraten und war am Ende dann wirklich überrascht.

Die Charaktere haben mich oft verzweifeln lassen und das bewirkte auch den Punktabzug. Vor allem Marcus war mir lange Zeit ziemlich unsympathisch, weil er sich einfach nahm was er wollte und extrem von sich überzeugt war. Ein 'Nein' ist für ihn oft ein 'Ja', weil er so unglaublich von sich selbst überzeugt ist und meint er weiß besser was jemand will und was nicht. In Sachen Erotik ist das für mich eher abtörnend, auch wenn die Autorin es so hinstellt, dass Elizabeth das dann ja schlussendlich doch genießt. Ich fand manche erotische Szenen (im ersten Teil der Geschichte) sehr, sehr grenzwertig. Wer also empfindlich in der Hinsicht ist, sollte eher nicht zu diesem Buch greifen.
Außerdem verändert er etwa im dritten Viertel noch einmal komplett sein Verhalten, was sehr verletzend für Elizabeth war und er macht das auch ganz bewusst, um ihr weh zu tun. Das hat mich wirklich geärgert und wäre das länger gegangen (und er nicht zur Vernunft gekommen) hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Marcus hat mich wirklich durch eine Berg- und Talfahrt an Gefühlen geschleift. Ich war überrascht, dass ich ihn am Ende des Buches wirklich mochte. Elizabeth ist kein besonders starker Charakter, aber zumindest außerhalb des Bettes ist sie nicht ganz so willensschwach wie sie es in den erotischen Szenen war. Da lässt sie Marcus nämlich eindeutig zu viel durchgehen und verzeiht ihm Dinge, die aus meiner Sicht nicht verzeihbar sind. Sie war mir aber nie unsympathisch und ich litt eher mit ihr mit. Es gibt einige sehr interessante Nebencharaktere, vor allem innerhalb des Geheimbundes und St. John, aber auch Elizabeths Bruder und seine Frau. Allerdings handelt etwa 80% des Buches nur von der Beziehung zwischen Elizabeth und Marcus und viele Szenen sind erotisch.

Die erotischen Szenen sind wieder sehr gut, abwechslungsreich und heiß geschrieben. Das kennt man von der Autorin nicht anders. Hier wird es nie langweilig, allerdings könnten sie für mich etwas rarer gestreut sein. Grenzwertig wurde es hier leider etwas beim Thema gegenseitiges Einvernehmen. Für mich hat Marcus hier in einer Szene ganz eindeutig die Grenze überschritten und auch seine Gedanken in anderen erotischen Szenen waren teilweise grenzwertig. Die Chemie stimmte ansonsten zwischen den beiden, solange sich Marcus nicht wie ein totaler Ar... benahm und das tat er, Gott sei Dank, nie allzu lang. Emotional packend war das ganze auf jeden Fall. Besonders schön fand ich auch das Verhältnis zwischen Elizabeth und ihrem Bruder und auch die Familie von Marcus war sehr nett und es machte Spaß die Szenen mit ihnen zu lesen.

Alles in allem war dies das bisher beste historische Buch, das ich von Sylvia Day gelesen/gehört habe.

Der Sprecher, Michael Hansonis, macht seine Arbeit unglaublich gut. Ich mochte seine angenehme Stimme und er konnte seine Tonart gut verändern und somit sowohl männliche als auch weibliche Stimmen gut unterscheidbar darstellen können. Von ihm würde ich gern mehr hören.


Grundidee 4,5/5
Schreibstil 4/5
Spannung 4/5
Emotionen 4,5/5
Charaktere 4/5
Liebesgeschichte 4/5

*Fazit:*
Ich war vor allem vom Spannungsanteil sehr positiv überrascht. Es war an keiner Stelle langweilig. Lediglich das teilweise sehr verletzende, grenzüberschreitende (in einigen erotischen Szenen) Verhalten des männlichen Protagonisten machten mir das Buch an manchen Stellen etwas leid. Dann änderte er sich aber wieder oder der Spannungsanteil wurde wieder so mitreißend, dass mich das Buch doch wieder fesselte und ich über Marcus' Verhalten drüber weg sah. Den erotischen Szenen wurde wieder sehr, sehr viel Platz eingeräumt. Für meinen Geschmack etwas zu viel aber das kennt man ja schon von der Autorin und daher wusste ich worauf ich mich einließ. Die Chemie zwischen den Hauptcharakteren stimmte und die Nebencharaktere waren interessant. Vor allem die Familienszenen habe ich sehr genossen. Für mich ist dies der bisher beste historische Roman der Autorin, den ich gelesen habe.

 4,4 von 5 Sternen


Reihe:
Eine Frage des Verlangens
Spiel der Leidenschaft
Ihm ergeben
Reizende Verlockung

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